Schutzart von Beleuchtungen (IP-Schutzart)

Die Schutzart von Beleuchtungen, oft als IP-Schutzart (Ingress Protection) bezeichnet, beschreibt den Schutzgrad von elektrischen Geräten gegen das Eindringen von festen Fremdkörpern wie Staub sowie gegen das Eindringen von Wasser. Die IP-Schutzart ist besonders wichtig bei der Auswahl von Leuchten für verschiedene Anwendungen und Einsatzorte, um sicherzustellen, dass sie den Umgebungsbedingungen standhalten und sicher betrieben werden können.

Aufbau und Bedeutung der IP-Schutzarten

Die IP-Schutzart wird durch die Buchstaben "IP" gefolgt von zwei Ziffern angegeben, z. B. IP65. Jede der beiden Ziffern hat eine spezifische Bedeutung:

• Erste Ziffer: Sie gibt den Schutzgrad gegen das Eindringen von festen Fremdkörpern an, wie z. B. Staub oder Berührung durch Finger.
• Zweite Ziffer: Sie gibt den Schutzgrad gegen das Eindringen von Wasser an, wie z. B. Spritzwasser oder Untertauchen.

Je höher die Ziffer, desto besser ist der Schutz. Eine höhere IP-Schutzart bedeutet also eine höhere Widerstandsfähigkeit gegen Umwelteinflüsse.

Bedeutung der IP-Ziffern

1. Erste Ziffer (Schutz gegen Fremdkörper und Berührung):

   • 0: Kein Schutz.
   • 1: Schutz gegen feste Fremdkörper ≥ 50 mm (z. B. große Handflächen).
   • 2: Schutz gegen feste Fremdkörper ≥ 12,5 mm (z. B. Finger).
   • 3: Schutz gegen feste Fremdkörper ≥ 2,5 mm (z. B. Werkzeuge, dicke Drähte).
   • 4: Schutz gegen feste Fremdkörper ≥ 1 mm (z. B. dünne Drähte).
   • 5: Staubgeschützt (Eindringen von Staub in schädlicher Menge wird verhindert).
   • 6: Staubdicht (kein Eindringen von Staub).

2. Zweite Ziffer (Schutz gegen Wasser):

   • 0: Kein Schutz.
   • 1: Schutz gegen senkrecht fallendes Tropfwasser.
   • 2: Schutz gegen fallendes Tropfwasser, wenn das Gehäuse bis zu 15° geneigt ist.
   • 3: Schutz gegen Sprühwasser bis 60° aus der Senkrechten.
   • 4: Schutz gegen Spritzwasser aus allen Richtungen.
   • 5: Schutz gegen Strahlwasser (aus einer Düse) aus allen Richtungen.
   • 6: Schutz gegen starkes Strahlwasser oder Überflutung.
   • 7: Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen in Wasser.
   • 8: Schutz gegen dauerndes Untertauchen in Wasser.
   • 9K: Schutz gegen Wasser bei Hochdruck-/Dampfstrahlreinigung.

Anwendungsbeispiele für IP-Schutzarten

Die Wahl der richtigen IP-Schutzart hängt von der geplanten Anwendung und dem Einsatzort der Beleuchtung ab:

• Innenbeleuchtung: Für den Einsatz in trockenen Innenräumen, wie Wohn- und Schlafzimmern, reicht in der Regel eine Schutzart von IP20 aus, da hier weder Staub noch Wasser eine große Rolle spielen.

• Feuchträume und Badezimmer: In Feuchträumen, wie Badezimmern, sollte die Schutzart mindestens IP44 betragen, um gegen Spritzwasser geschützt zu sein. Für den Duschbereich wird oft IP65 oder höher empfohlen.

• Außenbeleuchtung: Für Außenleuchten ist mindestens IP44 erforderlich, um gegen Regen geschützt zu sein. Für Leuchten, die stärkerem Wasserstrahl (z. B. bei der Reinigung) oder temporärem Untertauchen ausgesetzt sind, sollte IP65 oder IP67 gewählt werden.

• Industriebeleuchtung: In industriellen Umgebungen, wo Staub und Wasser häufig vorkommen, sind Schutzarten von IP54, IP65 oder sogar IP68 notwendig, um die Leuchten vor extremen Bedingungen zu schützen.

Fazit

Die IP-Schutzart ist ein wesentliches Kriterium bei der Auswahl von Beleuchtungslösungen, da sie sicherstellt, dass die Leuchten unter den vorgesehenen Bedingungen zuverlässig und sicher betrieben werden können. Durch die Wahl der richtigen Schutzart können Schäden vermieden und die Lebensdauer der Beleuchtungsprodukte verlängert werden, was zu einer erhöhten Sicherheit und Effizienz führt.